Tromsö, unser nĂ€chstes Ziel wurde angepeilt. Die StraßenverhĂ€ltnisse Ă€nderten sich, zum Teil enge Gebirgsstraßen fĂŒhrten uns in Höhen in denen die BĂ€ume schrĂ€g in einer Richtung stehen und kaum grĂ¶ĂŸer als 2m sind.  Klotzige, und glattgeschliffene Bergmassive ohne jeglichen Baumbestand umsĂ€umten die unter uns liegenden Seen. Jetzt weiß man auch wo die „Trolle“ herkommen. Plötzlich aus dem Nichts ein großer Parkplatz mit vielen Autos und rĂ€uchernden „Indianerzelten“. Nein, wir sind nicht im wilden Westen gelandet, auch hier schlĂ€gt der Tourismus voll zu. Lappen verkaufen ihre Ware. Die Zeiten in denen an langen WinternĂ€chten die Frauen Spielsachen und HaushaltsgegenstĂ€nde bastelten, sind wohl lange vorbei. Auch an den StĂ€nden die wir spĂ€ter hin und wieder ansteuerten, wiederholte sich das Warenangebot permanent. Nur das Schild auf der RĂŒckseite  „Made in Taiwan“ o.Ă€. war nicht zu finden!

Troll

Ein kurzer Bummel durch Narvik, ein Erinnerungsfoto unter der WegweisersĂ€ule, die Entfernung in die GroßstĂ€dte in aller Welt anzeigt, mĂŒssen wir weiter nach Norden

Narvik

Links ab nach Tromsö, 80 km! Au Backe wird es hier aber eng. Die Straße nicht breiter als 2 LKWs, die dann aber schon an der Asphaltkante fahren mĂŒssen. – Anpeilen und gutes Augenmaß beweisen heißt nun die Devise. Wer langsamer als 80 kmh fĂ€hrt gilt als Verlierer und wird gnadenlos ĂŒberholt und abgehĂ€ngt. LKW-Fahrer unter Zeitdruck geben hier den Takt an.

Endlich Tromsö, die Stadt auf einer Insel. Das BrĂŒckenbauwerk muß man gesehen und befahren haben. Bis zur Mitte geht es ja noch leicht bergauf, aber dann schaut man von oben auf die Stadt herab. Waren es 10% oder 15% GefĂ€lle? Die Hauptstraße in der Innenstadt ist vertrĂ€umt und malerisch. Die bunten HolzhĂ€user drĂ€ngeln sich wie eine Perlenkette. Alte HĂ€user werden liebevoll restauriert. Die Menschen bewahren hier ihren eigenen Stil.

Nun sind wir in Tromsö und 1/3 des Urlaubs ist schon Vergangenheit und wir sind schon weiter als damals mit dem Finger auf der Landkarte! Noch weiter nach Norden?

Tromsö

Noch haben wir die Mitternachtssonne so dicht am Nordkapp nicht gesehen. Umkehren? RĂŒckreise antreten? Die gleiche Strecke zurĂŒck? Wann kommen wir hier wieder hin? Das waren Fragen die wir uns so weit im Norden an der vermeintlichen nördlichen Endstation stellten. Das Wetter war nicht der Hit! Die Antwort auf diese Fragen kam in Gestalt eines Tourismusbusreisenden aus Deutschland, der uns an einer Tankstelle erzĂ€hlte, wie schön es am Nordkap war, und sie eine herrliche Mittsommernacht erlebt hatten. Nun stand es fest, wir fahren auch zum Nordkap, sind ja nur noch 500 km!